Es gibt viele Faktoren, die die Beliebtheit und auch die Marktwertentwicklung von älteren Autos beeinflussen. Neben demographischen und marketing-getriebenen Faktoren, gibt es auch das Thema Technologie. Wenn man wichtige Innovationen im Automobilbau anschaut, dann zeigt es sich, dass sie es sich oft um relativ alte Grundentwicklungen handelt, die aber oft Jahrzehnte brauchten, bis sie sich in der Breite etablieren konnten. Ein Beispiel wäre der Allradantrieb, den es auch schon um 1900 gab, der aber erst Mitte der Achtzigerjahre wirklich im Serienautomobil ankam. Ähnlich ist es mit der Zentralverriegelung oder dem Tempomat. Von der Idee bis zum Grossserieneinsatz vergingen meist viele Jahre.
Klimaanlagen gab’s schon in den Dreissigerjahren, ab den Fünfzigerjahren fand man sie in Luxusfahrzeugen (Bild Ford Thunderbird von 1959), aber erst viel später konnte sich auch der VW-, Opel- oder Volvo-Fahrer daran erfreuen.
Zudem wurden auch solche Baugruppen natürlich immer besser, energieeffizienter und bedienungsfreundlicher.
Viele Komfort- und Sicherheitscharakteristiken, die moderne Autofahrer für selbstverständlich nehmen, schafften es erst in den Achtzigerjahren in erschwingliche Automobile, manche brauchten noch länger. ABS ist ein gutes Beispiel hierfür.
So ist es kein Zufall, dass gerade die 20-40-jährigen Autos bei Leuten, die nicht mit unsynchronisierten Getrieben und Kühlerjalousien aufwuchsen, beliebter sind als frühere Fahrzeuge. Natürlich sind diese Autos vom Schlage eines VW Corrado oder Fiat Barchetta noch nicht so komfortabel und « unterstützend » wie moderne Autos, aber sie lassen sich im modernen Strassenverkehr problemlos fahren und verlangen auch nicht nach einer besonderen Schulung zuvor.
Die hier dargestellte Tabelle, die auch im kommenden
Jahresmagazin 2023
im Rahmen eines umfangreicheren Artikels zum Thema « Alt gegen Jung » zu sehen sein wird, zeigt, wie sich Technologien über die Zeit von der Erfindung bis zum Serieneinsatz entwickelten.